November

Es gibt sie tatsächlich: die erstaunlichen traditionellen Handwerkspraktiken – Arbeitsweisen, die über die Jahrhunderte nahezu gleich geblieben sind! Nicht aus glorifizierenden nostalgischen Gefühlen heraus, sondern durch Bewährung. Sie sind durchdacht und dauerhaft erprobt, und bis heute durch nichts Besseres zu ersetzen.

Bekümmerlich ist, dass einiges an Gutem uns bereits verloren gegangen ist, weil es in unserer schnelllebigen Zeit „unwirtschaftlich“ geworden ist, so dass – und das darf erstaunen – in manchen Punkten die Qualität früherer Orgeln nicht mehr erreicht werden kann!  Das stimmt mich nachdenklich. Sie auch?

Nichtsdestotrotz führen viele neuere, zumeist technische Entwicklungen zur deutlichen Verbesserung und Vereinfachung aufwändiger Arbeiten. Oben lernen Sie unseren geduldigen „einarmigen Helfer“ im Tastenhalten kennen. Musste früher für Stimm- und Intonationsarbeiten immer eine Person über Stunden, Tage, manchmal Wochen hinweg auf Kommando des Orgelbauers die entsprechen-den Tasten gedrückt halten, so übernimmt dies heute – ferngesteuert und unermüdlich – unser anspruchsloser Gefährte.

Ähnlich hat die Einführung von Orgelgebläsen allen Orgelspielenden grenzenlose Übungszeiten, und den früheren Bälgetretern, den „Calcanten“ unzählige Freistunden beschert!

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