April

Der durch die Orgel strömende „Wind“ ist ein ganz eigenes Kapitel. Er kann an verschiedenen Instrumenten ganz unterschiedliche Funktionen erfüllen. Zuallererst ist er es, der den vielen „Mündern“ der Orgel – den Pfeifen -ihre Töne und Klänge entlockt. Zuweilen tut er dies mit „Hochdruck“, wie es in romantischen Orgeln gelegentlich der Fall ist , manchmal aber auch etwas zittrig und „asthmatisch“ (windstößig), wenn dem Instrument auf dem umständlichen „Luftweg“ vom Balg zu den Pfeifen hin und wieder die Puste ausgeht.

Auch manche Trakturen funktionieren mit Luft. Beim Betätigen einer Taste löst dann ein Luftstrom das Öffnen der Ventile zu den Pfeifen aus. In diesen „pneumatischen“ Orgeln findet man ein komplexes System aus Kupfer- oder Bleirohren, kleinen Bälgchen oder Membranen. Auch „Rohreverlegen“ gehört also zu den Aufgabenbereichen eines Orgelbauers.

Ein ganz besonderes „Windwerkzeug“ ist die Windwaage (siehe vorn) – ursprünglich ein U-förmig gebogenes Glasrohr (s. Abbildung), in dem sich Wasser befindet. Sie misst den Winddruck in mm Wassersäule. Das ist wichtig, denn bei einem falschen Winddruck streikt jede pneumatische Traktur und die feinfühligen Orgelpfeifen schreien oder heulen, dass einem Hören und Sehen vergeht!

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