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Dezember

Blick ins Pfeifenwerk in Pöggstall (Österreich)

– Klang und Stimmung –

Eine Orgel ohne Klang ist wie eine Königin ohne Krone. Es steht außer Frage, die Krone allein macht noch keine Königin. Hier zählen auch die „inneren Werte“. Bei einer Orgel sind dies „Reinheit“, „Ausgeglichenheit“ und eine gewisse „Beständigkeit“ gegenüber äußeren Einflüssen.

Von diesen Werten haben wir Ihnen in den vergangenen Monaten berichtet. Sie sind die Voraussetzungen einer Königin. Und doch krönt erst der Klang das Instrument. Ist eine Orgel von innen her schön, so leuchtet und strahlt dies auch bis in ihre “Klangkronen” (das sind Mixturen und Zimbelregister).

„Wir setzen Ihrem Instrument die Krone auf!“

An jeder Orgel – egal ob neugebaut, restauriert oder nur bedingt spielbar, ergeben sich am Pfeifenwerk immer wieder kleine Veränderungen, die regelmäßig behutsam und fachgerecht überprüft und angepasst werden müssen. Dies betrifft sowohl die Intonation, also die Ansprache, den Klangcharakter und die Lautstärke jeder Pfeife, als auch ihre Stimmung, d. h. die Tonhöhe.

Intonations- und Stimmungsarbeiten bilden stets den Abschluss aller Arbeiten und vollenden das Instrument. Gern möchten wir Sie bis zur Krönung Ihrer Orgel begleiten.

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November

Vierzehnheiligen

– Zeitgeschmack –

Manche Verluste sind das Ergebnis bewusster Entscheidungen – man nennt es „Zeitgeschmack“ und begründet mit diesem sich schnell wandelnden Phänomen Anpassungen und Umbauten einmaliger Instrumente.

Diese gewiss gut gemeinten Arbeiten im klanglichen wie im technischen Bereich sind dabei für die betroffenen Orgeln nicht immer von Vorteil.

Hier ist genaues Abwägen gefragt:

Welche Veränderungen sind für das Instrument dauerhaft von Vorteil, und an welcher Stelle sind Umgestaltungen zu kurz gedacht und sollten zurückgeführt oder wieder entfernt werden?

Der Umgang mit denkmalwerten Orgeln verlangt stets eine individuelle Lösung. Die Vorstellungen von Gemeinde und Organisten (z. B. Anpassung der Tonhöhe) müssen hierbei ebenso Berücksichtigung finden, wie die gebündelten Erfahrungen von Denkmalpflege, Orgelbauern und den Verantwortlichen der Landeskirche.

Manche Verluste lassen sich vorhersehen und wir können uns bemühen, verantwortlich zu handeln – der Rest liegt nicht bei uns.

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Oktober

Löberitz

– Schäden durch Fremdeinwirkung –

Der Dichterfürst Johann Wolfgang Goethe sagte einmal: „Es ist nichts schrecklicher als eine tätige Unwissenheit.“ – allenthalben begegnet uns bei der Besichtigung und Wartung von Orgeln diese traurige Wahrheit.

Manchmal sind es die gut gemeinten Reparaturarbeiten, die unsachgemäß und ohne das nötige Fachwissen ausgeführt, den Instrumenten mehr Schaden als Nutzen bringen. Nicht selten sind es aber auch Vandalismus oder der Diebstahl von Orgelpfeifen, die als Folgen mangelnder Verschließbarkeit vieler Instrumente die kostbaren Kulturschätze leichtfertig und gedankenlos zerstören. Sensiblere Mechanikteile und eingangsnahe Orgelpfeifen werden oft zu Opfern der unachtsamen Orgelbetreter.

Viele Schäden entstehen aber auch an den gut erreichbaren Prospektpfeifen. Bereits die bloße Berührung der polierten Pfeifen hinterlässt auf dem Material durch den Handschweiß unschöne Spuren. Reinigungsarbeiten und Neugier haben zudem zur Folge, dass Pfeifen herausgenommen und nicht sachgemäß wieder angehängt werden. Diese Pfeifen klingen dann oft nicht mehr – oder aber sie fallen der Orgel früher oder später aus dem „Gesicht“ und erleiden einen Totalschaden. – Schade eigentlich.

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